Mittwoch, 31. August 2011

Millionen Bürger laden illegal Musik herunter

HAMBURGER ABENDBLATT: Produzenten fordern Verschärfung des Urheberrechts. Warnhinweise sollen Piraterie im Internet reduzieren

Berlin. Rund sieben Prozent aller Internetnutzer in Deutschland - und damit etwa 3,7 Millionen Bürger - laden illegal Musik, Filme oder Bücher herunter. "Wir haben festgestellt, dass mehr als 20 Prozent der Deutschen im letzten Jahr Medieninhalte heruntergeladen haben, davon ein Viertel illegal, und das sehr intensiv", sagte der Geschäftsführer des Bundesverbands Musikindustrie, Florian Drücke. Dies geht aus einer Studie mehrerer Verbände hervor.

Die Vertreter der Produzenten nahmen die Ergebnisse zum Anlass, um eine Verschärfung des Urheberrechts zu verlangen. "Die Situation ist so unerträglich geworden, dass wir fordern, dass rechtsstaatliche Verhältnisse im Internet tatsächlich hergestellt werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Alexander Skipis. Die Bundesregierung müsse jetzt endlich ihr Wort einlösen, das Bundeskanzlerin Angela Merkel vor zwei Jahren auf der Frankfurter Buchmesse gegeben habe.

Konkret verlangt der Börsenverein zusammen mit der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) die Einführung von Warnhinweisen vor der Nutzung von Filesharing-Plattformen, die illegale Kopien von Musik oder andere Inhalte bereitstellen. Die drei Verbände wollen auf diese Weise das Unrechtsbewusstsein verstärken.

Die Verbände verweisen darauf, dass 24 Prozent der Bevölkerung das Ansehen von aktuellen Kinofilmen auf Plattformen wie dem inzwischen geschlossenen Portal kino.to für rechtlich erlaubt halten. Die Platzierung von Warnhinweisen setze jedoch die Mitwirkung der Internetprovider voraus, sagte Skipis. Freiwillig werde die kaum zu bekommen sein. Daher sei auch hier der Gesetzgeber gefordert.

Die Anteile illegaler Downloads sind bei den verschiedenen Medieninhalten unterschiedlich, wie die Erhebung zur "Digitalen Content-Nutzung" der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ergab. Die höchste Pirateriequote gibt es bei Spielfilmen mit 83,2 Prozent. Danach folgen Musikalben mit 74,3 Prozent, E-Books mit 60,9 Prozent und TV-Serien mit 60,5 Prozent. Bei einzelnen Musiktiteln liegt die Quote bei 44,7 Prozent sowie bei Hörbüchern und Hörspielen bei 26,1 Prozent. Bundesweit nutzen rund 51,7 Millionen Bürger das Internet.(dpa)

Dienstag, 30. August 2011

Gesundheitsrisiko Büroarbeit: Bewegungslosigkeit schadet mehr als Stress


Das Büro scheint ein ungefährlicher Ort. Was kann hier zwischen Schreibtisch und Kaffeemaschine schon mehr passieren, als sich den Zeh am Rollcontainer unter dem Schreibtisch zu stoßen oder von der zu kühl eingestellten Klimaanlage einen Schnupfen zu bekommen? Die akute Verletzungsgefahr geht im Vergleich zum Arbeitsplatz von Möbelpacker, Gerüstbauer oder Waldarbeiter gen Null. Auch Muskel- und Skeletterkrankungen sollten an einem Arbeitsplatz, an dem vielleicht mal ein neuer Packen Druckerpapier getragen werden muss, eigentlich keine Rolle spielen. Aber weit gefehlt. Im Büro lauert Gefahr: die Bewegungslosigkeit.

Beinahe 80 Prozent der befragten Bildschirmarbeiter klagen laut einer Studie der deutschen Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) über körperliche Beschwerden während oder nach der Arbeit. „Nacken- und Schulterbeschwerden kommen am häufigsten vor“, sagt BAUA-Arbeitsmediziner Falk Liebers, „gefolgt von Ellenbogen- und Unterarmbeschwerden und Schmerzen in der Hand oder im Handgelenk.“ Das Muskel-Skelett-System werde durch Bürotätigkeit, die in der Regel am Bildschirm stattfinde, einseitig belastet. „Vor allem das häufige und langdauernde Sitzen in Kombination mit übermäßiger und falscher Nutzung von Tastatur oder Maus kann zu Problemen führen.“

Jede starre Haltung schadet auf Dauer

„Etwa jede vierte Krankschreibung geht laut Statistik der Betriebskrankenkassen in Deutschland bei Arbeitnehmern auf Muskel- und Skeletterkrankungen zurück“, sagt der Berliner Arbeits- und Sportmediziner Michael Spallek und schränkt ein: „Bildschirmarbeiter sind dabei nicht über die Maßen gefährdet, anders als Beschäftige in industriellen Berufen, die deutlich häufiger als der bundesdeutsche Durchschnitt an Muskel- und Skeletterkrankungen leiden.“ Zum Vergleich: Bei Bauarbeitern, Landwirten und in der Abfallwirtschaft kommen Rückenschmerzen beinahe doppelt so oft vor wie im Dienstleistungsbereich.

Vor allem der obere Rücken und der Schulter-Nacken-Bereich der Bildschirmarbeiter leiden unter der Zwangsruhe auf dem Bürostuhl. 5 Stunden und 22 Minuten am Tag sitzt der durchschnittliche Deutsche laut einer repräsentativen Studie des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln.

Runder Rücken, hochgezogene Schulter, übereinandergeschlagene Beine

„Die mentale Konzentration auf die Arbeitsaufgabe am Bildschirm führt dazu, dass wir meist bewegungslos in einer Position verharren, die wir zwar subjektiv als bequem empfinden, die aber oft Gift für den Rücken ist“, sagt Spallek. So säßen viele Arbeitnehmer stundenlang mit rundem Rücken, hochgezogenen Schultern und übereinandergeschlagenen Beinen vor dem Bildschirm, ohne sich zu rühren. Das schadet nicht nur der angespannten Muskulatur, sondern über kurz oder lang auch dem gesamten Rücken und den Bandscheiben.

Aber auch wer länger als zehn Minuten am Stück kerzengerade sitze, tue sich nichts Gutes, denn jede starre Haltung sei auf Dauer schlecht. „Doch der Büromensch kauert durchschnittlich mehr als 80 Prozent seiner Arbeitszeit hinter dem Schreibtisch“, sagt Spallek. Die langfristigen Folgen für die rund 17 Millionen Büroarbeiter in Deutschland können Rückenschmerzen, Verspannungen in Nacken und Schultern, Kopfschmerzen, Muskelverkürzungen oder Entzündungen in Händen und Armen sein.

Arbeitsplatz bewegungsreich gestalten

Michael Spallek unterscheidet zwei Ansätze, um den Bürokrankheiten vorzubeugen: die Verhältnisprävention und die Verhaltensprävention. „Die Verhältnisprävention setzt beim Büroarbeitsplatz an, der möglichst bewegungsreich gestalten werden sollte“, sagt der Arbeitsmediziner. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch, an dem man einige Stunden am Tag oder abwechselnd auch mal im Stehen arbeiten könne, sei sehr sinnvoll. Ein ergonomischer Bürostuhl und seine richtige Nutzung seien wichtig, schnurlose Telefone regten zum Aufstehen und Herumlaufen an und der Drucker müsse ja auch nicht unbedingt in greifbarer Nähe stehen. „Alles, was dazu beiträgt, zwischendurch aufzustehen, die Position zu verändern und sich ein bisschen Bewegung zu verschaffen, beugt den typischen Bürokrankheiten am besten vor“, sagt Spallek.

Doch gerade der Büroarbeiter verbringt den größten Teil seiner Sitz-Zeit auf ein- und demselben Stuhl. „Der Bürostuhl sollte deswegen möglichst ergonomisch sein“, sagt der Berliner Arbeits- und Sportmediziner Michael Spallek.

Hohe Rückenlehne entlastet die Wirbelsäule
So sollte die Rückenlehne auf jeden Fall bis zu den Schulterblättern oder höher reichen: „Nur so kann die Rückenlehne den Rücken gut unterstützen und einen Teil des Oberkörpergewichts auffangen.“ Die Sitzfläche muss ein Kippen des Beckens verhindern. Armlehnen seien Geschmacksache, nicht jeder könne sich mit ihnen anfreunden, auch wenn sie die Schultern durchaus entlasten könnten. „Denn die Lehnen helfen beim Aufstehen und sind eine gute Ablage für die Arme, die immerhin rund zehn Kilo wiegen.“ Die Sitzhöhe muss so eingestellt werden, dass beide Füße komplett auf dem Boden stehen.

Tisch und Stuhl sollten auf die Bedürfnisse des einzelnen Mitarbeiters angepasst werden, sagt auch Arbeitsmediziner Falk Liebers. „Aber selbst bei Beschwerden besteht kein regelrechter Anspruch auf Umgestaltung des Arbeitsplatzes“, ergänzt er. Am besten sei es, sich bei Problemen an den Betriebsarzt zu wenden.

Angestellte sollen selbst vorsorgen
Auch der Mitarbeiter selbst ist laut Spallek in der Pflicht. „Was nützt es beispielsweise, wenn höhenverstellbare Schreibtische angeschafft werden, die Mitarbeiter aber trotzdem nicht im Stehen arbeiten?“, sagt er und spricht damit die Verhaltensprävention an. „Wer den ganzen Tag im Büro arbeitet, der muss selbst etwas tun und Bewegung in seinen Tag bringen.“ Während der Arbeitszeit könne man beispielsweise Ausgleichsgymnastik wie Dehn- und Streckübungen einbauen, in der Mittagspause sei eine Runde um den Block sinnvoller, als nur in der Kantine zu sitzen, und nach Feierabend sollte man sich bewegen und nicht wieder nur auf der Couch sitzen.

Freitag, 26. August 2011

Arbeitslose sind alle faul - stimmt's?

SPIEGEL ONLINE (15.08.2011): Die soziale Hängematte ist oft in Stammtischnähe zu finden. Darin lungert der nichtsnutzige Arbeitslose und lässt sich durchfüttern von der Gesellschaft. Arbeitsforscher Joachim Möller hält das für ein übles Zerrbild: Der Hang zu Müßiggang gehört zu den unwichtigsten Gründen für Arbeitslosigkeit.
Nach Umfragen des Instituts für Demoskopie Allensbach glaubt mehr als jeder Zweite in Deutschland: Viele Arbeitslose wollen gar nicht arbeiten. Lediglich ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass es sich dabei nur um Einzelfälle handelt. Sind die Arbeitslosen im Land wirklich in großer Zahl arbeitsscheu, bequem oder zu anspruchsvoll?
Zunächst einmal muss man sich vor Augen halten: Die derzeit knapp drei Millionen Arbeitslosen bilden keineswegs einen statischen Block. Jeden Monat werden einige hunderttausend Beschäftigte arbeitslos, und jeden Monat finden etwa ebenso viele Arbeitslose wieder einen Job. In der überwiegenden Zahl der Fälle ist Arbeitslosigkeit nur kurzfristig. Wenn schon, dann müsste man faule Arbeitslose wohl eher unter den Langzeitarbeitslosen und damit vorrangig unter den Hartz-IV-Empfängern finden. Nicht alle Hartz-IV-Empfänger sind langzeitarbeitslos, aber lange Bezugsdauern von Unterstützungsleistungen und wiederholte Bedürftigkeit sind hier durchaus häufig. Aber woran liegt's?
Neun von zehn Hartz-IV-Empfängern weisen mindestens ein Vermittlungshemmnis auf, viele sogar mehrere. Sie haben beispielsweise keinen Schulabschluss oder keine Ausbildung, sie leiden unter gesundheitlichen Einschränkungen, sie sind älter oder alleinerziehend, sie haben einen Migrationshintergrund und verfügen über schlechte Deutschkenntnisse - die Liste ist lang, und jeder Punkt verringert deutlich die Chancen auf einen Job.
Hartz-IV-Empfänger akzeptieren auch eine schlechte Bezahlung
Ein anderer Faktor ist die regionale Verfügbarkeit von Jobs. In den Boom-Regionen Deutschlands - wie in manchen Gegenden Bayerns oder Baden-Württembergs - ist die Langzeitarbeitslosigkeit sehr gering. Das liegt nicht daran, dass es dort weniger Faule gibt, sondern einfach mehr Jobangebote. Wo die Arbeitsplätze rar sind, laufen die Bemühungen um eine reguläre Beschäftigung dagegen häufig ins Leere.
In aller Regel sind nicht zu hohe Ansprüche die Ursache, denn die meisten arbeitslosen Hartz-IV-Empfänger sind durchaus bereit, eine geringe Bezahlung zu akzeptieren. Der sogenannte Anspruchslohn - der geringste Lohn, zu dem eine Person bereit ist, zu arbeiten - liegt bei diesem Personenkreis im Mittel unter sieben Euro pro Stunde.
Eine IAB-Studie ergab, dass Hartz-IV-Empfänger, die eine Beschäftigung aufnahmen, im Durchschnitt auch tatsächlich weniger als 7,50 Euro brutto in der Stunde verdienten. Fast ein Drittel nahm eine Tätigkeit an, die nicht dem Ausbildungsniveau entsprach. Zum Vergleich: Insgesamt arbeiten etwa 15 Prozent der Beschäftigten in Deutschland unterhalb ihres Ausbildungsniveaus.
Nur 60 Prozent der Hartz-IV-Empfänger müssen einen Job suchen
All das spricht gegen die Auffassung von den vielen faulen Arbeitslosen. Ein weiteres gewichtiges Gegenargument: Mehr als die Hälfte der Hartz-IV-Empfänger zwischen 15 und 64 Jahren geht mindestens 20 Stunden pro Woche einer nützlichen Tätigkeit nach. Sie erziehen Kinder unter sieben Jahren, pflegen Angehörige, arbeiten und benötigen dennoch ergänzendes Arbeitslosengeld II, bilden sich weiter oder befinden sich in einer Fördermaßnahme.

Nur etwa 60 Prozent der Arbeitslosengeld-II-Empfänger zwischen 15 und 64 sind daher überhaupt verpflichtet, aktuell nach Arbeit zu suchen. Von denen bemüht sich die große Mehrheit tatsächlich um einen Job, zeigt eine Befragung des IAB. Die Erfolge sind aber relativ bescheiden: Lediglich etwas mehr als ein Viertel der Suchenden hatte in den vier Wochen vor der Befragung ein Vorstellungsgespräch. Es gibt zwar auch rund 350.000 Hartz-IV-Empfänger, die keiner Tätigkeit nachgehen und eigentlich zur Arbeitssuche verpflichtet wären, jedoch in den vier Wochen vor der Befragung nicht nach einem Job gesucht haben. Schaut man jedoch genauer hin, so besteht dieser Personenkreis größtenteils aus älteren Hilfebedürftigen und solchen mit starken gesundheitlichen Einschränkungen.
Mein Fazit lautet daher: Bei der großen Mehrheit der Arbeitslosen sind keineswegs fehlende Motivation oder Konzessionsbereitschaft die Gründe für den fehlenden Job. Sie zu diffamieren hilft nicht weiter und ist unfair.

Donnerstag, 25. August 2011

Der Preis des Ruhms

Fokus Online: Lady Gaga

Donnerstag, 25.08.2011, 07:14


AFP Am 28. März 1986 kommt Lady Gaga zur Welt, damals noch unter dem Namen Stefani Joanne Angelina Germanotta
US-Sängerin Lady Gaga hat ihre höchst eigene Work-Life-Balance gefunden. „Ja, ich bin einsam“, bekundet das bekennende Arbeitstier. Doch da gibt es noch ein wichtiges Aber.

Lady Gaga lebt für ihre Arbeit. Wenn sie sich zwischen Ruhm und Liebe entscheiden müsste, hätte ihre Karriere stets Vorrang, berichtete die britische Tageszeitung „The Daily Mirror“. „Ich würde meine Arbeit wählen. Ohne sie würde ich sterben und könnte nie wiedergeboren werden“, sagte die 25-Jährige der Zeitung. Ihre größte Angst sei, einer kreativen Idee aus Zeitmangel nicht nachgehen zu können.

„Ich bin mit meiner Einsamkeit verheiratet“Vor dem Alleinsein fürchte sich die mehrfache Grammy-Preisträgerin dagegen nicht. „Wir wälzen uns unser ganzes Leben in Einsamkeit herum auf der Suche nach Antworten auf Hunderte und Millionen von Fragen“, sagte Gaga. „Ja, ich bin einsam, aber ich bin mit meiner Einsamkeit verheiratet.“

Mittwoch, 24. August 2011

Amy Winehouse hatte keine illegalen Drogen im Blut


Amy Winehouse.
Amy Winehouse.
Foto: dapd

Frankfurter Rundschau:
Die Todesursache der Sängerin Amy Winehouse ist nach wie vor unklar. Erste Ergebnisse ergaben, dass die Sängerin keine illegalen Drogen im Blut hatte.
Amy Winehouse (27), verstorbene Sängerin, hatte zum Zeitpunkt ihres Todes keine illegalen Drogen in ihrem Blut. „Die toxikologischen Untersuchungsergebnisse wurden an die Familie zurückgegeben“, sagte Sprecher Chris Goodman der US-Zeitschrift „People“ (Onlineausgabe).
„Offizielle Seiten haben bestätigt, dass keine illegalen Substanzen in Amys Körper waren, als sie starb.“ Die Analyse würde jedoch auf Spuren von Alkohol hindeuten. „Bisher ist noch unklar, ob er bei ihrem Tod eine Rolle gespielt hat“, fügte Goodman hinzu. Ein endgültiges Ergebnis wird laut „People“ im Oktober erwartet. Die mehrfache Grammy-Gewinnerin starb am 23. Juli in ihrem Londoner Apartment. Sie wurde 27 Jahre alt. (dapd)

U-Bahn-Schläger kommt aus gutem Hause

Hamburger Abendblatt: Im Prozess gegen die Berliner U-Bahn-Gewalttäter inszeniert sich der 18-jährige Hauptangeklagte Torben P. als eloquenter Geläuterter.

Berlin. Das Phänomen der "Banalität des Bösen" hat die Philosophin Hannah Arendt einmal beschrieben. Eine Variante davon ist in Saal 700 des Berliner Landgerichts zu beobachten. Da verwandelt sich ein brutaler U-Bahn-Schläger in einen schlaksigen Gymnasiasten mit hellblauem Hemd und brav gescheiteltem Haar zurück.

Dienstag, 23. August 2011

Download-Abmahnung: Im Zweifel Anwalt einschalten

sueddeutsche.de

Berlin (dpa) - Illegales Tauschen von Filmen, Musik und Co. richtet Millionenschäden an. Viele Rechteinhaber wehren sich dagegen mit Abmahnungen und Klagen - das spült wiederum Millionen in die Kassen. Es kann jedoch auch Unschuldige treffen.

Als Rolf S. eines Tages die Post öffnet, verschlägt es ihm den Atem. In einem Schreiben beschuldigt ihn die Kanzlei U+C aus Regensburg, bei einer Tauschbörse im Netz illegal einen Porno heruntergeladen zu haben. Nun soll er hohe Anwaltskosten und Schadensersatz bezahlen sowie eine Unterlassungserklärung unterschreiben. «Zum Download-Zeitpunkt waren meine Frau und ich aber auf der Arbeit, unsere Tochter saß in der Schule. Von uns hat niemand irgendwas heruntergeladen», erzählt der Vater aufgebracht. Fremde kämen nicht infrage - der Netzanschluss sei passwortgesichert.

Rolf S. ist kein Einzelfall. Die Zahl solcher Abmahnungen steigt seit Jahren rasant an, denn mit den Schreiben lassen sich Millionen machen. Experten werfen den Abmahn-Kanzleien und Rechteinhabern darum unseriöse Geschäftemacherei vor: Die Forderungen seien zu hoch, viele Abmahnungen zudem unbegründet. Stellungnahmen gibt es dazu nicht.

Tauschbörsen im Internet wie BitTorrent oder Gnutella gibt es viele. Nutzer können dort beispielsweise Musik, Filme oder Spiele herunterladen, ohne einen Cent zu zahlen. Legal ist das meist nicht, denn die Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Rechteinhaber beauftragen darum Anwaltskanzleien, um juristisch gegen das illegale Treiben vorzugehen. Meistens sind die Betroffenen ahnungslose Eltern, deren minderjähriger Nachwuchs im Internet unterwegs war.

«Wir stellen aber immer öfter fest, dass Abmahnungen auch ungerechtfertigt verschickt werden», sagt der Hamburger Medienrechtsanwalt Alexander Wachs, der sich seit 2006 mit dem «Abmahnwahn» - wie er es nennt - beschäftigt. So könne es etwa bei den Ermittlungen der angeblichen Schuldigen zu Fehlern kommen.

Jeder Computer im Netz benötigt eine IP-Adresse - eine Zahlenreihe, über die er gefunden werden kann. Diese Nummer wird einem Rechner zeitweise zugeordnet. Wer im Netz surft, hinterlässt damit einen «digitalen Fingerabdruck» - auch wenn er sich in den dunklen Ecken des Netzes bewegt. So kann beim Anbieter des Internetanschlusses ermittelt werden, welcher Kunde wann online war.

Für die Herausgabe der Daten ist aber ein Gerichtsbeschluss notwendig, den die Kanzleien beantragen können, erklärt Wachs. Etwa wenn der Verdacht einer Rechtsverletzung gewerblichen Ausmaßes vorliegt - also der Up- und Downloader den Rechteinhabern einen finanziellen Schaden zufügt. Eingehend definiert ist das aber nicht. Kritiker des Verfahrens sprechen deswegen von einem «Freibrief für die Abmahnindustrie».

Wachs glaubt, dass es bei den Ermittlungen immer wieder zu Falschzuordnungen von IP-Adressen kommt. «Es ist schon komisch, wenn etwa einem Schwerhörigen vorgeworfen wird, Bushido heruntergeladen zu haben, der das aber gar nicht hören kann.»

Überprüfen ließen sich die Vorwürfe meist nicht, kritisiert der Computerspezialist und Gerichtsgutachter Thomas Schmidt. «Eine IP-Adresse bleibt nur etwa 24 Stunden gültig, danach wird eine neue zugeordnet.» Die alte Nummer könne dann jemand anderes bekommen - Verwechslungen seien möglich. Da die Provider die Daten nicht länger als sieben Tage aufheben dürfen, könne man das Gegenteil später nicht mehr belegen. «Darum sind solche Beweise vor Gericht fragwürdig.»

Die Abmahn-Kanzleien wollen indes an der Methode festhalten. «Die Vorgehensweise der Ermittlungen und die technischen Grundlagen sind den zuständigen Landgerichten bekannt», sagt ein Sprecher der Kanzlei U+C. «Solange keine konkreten Anhaltspunkte einer fehlerhaften Ermittlung vorliegen, werden wir uns nicht spekulativ äußern.»

Deutsche Provider geben monatlich Benutzerdaten zu rund 300 000 Netzverbindungen weiter, so der Branchenverband Eco. Die Zusammenarbeit gegen Online-Piraten funktioniere zwar auf hohem Niveau. Zweifelhaft sei aber die «extrem harte Linie». Laut Eco-Vorstand Oliver Süme schießen die Unternehmen oft übers Ziel hinaus. «In den meisten Fällen würde wohl ein Warnbrief reichen.» Obwohl die Zahl illegaler Downloads zurückgehe, gebe es jedes Jahr mehr Abmahnungen. «Das ist zum Teil exzessiv.»

Das ruft die Verbraucherzentralen auf den Plan. Ob eine IP-Adresse immer zu Recht herausgegeben werde, sei fraglich. Bei der Flut an Auskunftsverfahren hätten die Gerichte nicht die Kapazität, jeden Fall genau zu prüfen, sagt Telekommunikationsexpertin Lina Ehrig vom Bundesverband (VZBV). Viele Anträge würden darum durchgewunken.

«Dass dies auch ein lukratives Geschäftsmodell ist, steht außer Frage», sagt Medienjurist Wachs. Mehr als 40 Kanzleien mit teils dutzenden Anwälten mahnen in Deutschland im großen Stil ab. Den Vorwurf der «Geschäftemacherei» wollen viele nicht kommentieren.

Nach Schätzungen des Vereins gegen den Abmahnwahn, der bundesweit Fälle protokolliert, wurden im vergangenen Jahr weit mehr als eine halbe Million Abmahnungen verschickt. Davon sollen mehr als 50 000 auf U+C zurückgehen - ob diese Zahl stimmt, will die Kanzlei aus «wettbewerblichen Gründen» lieber nicht kommentieren.

«Wir gehen davon aus, dass etwa 25 bis 30 Prozent der Betroffenen zahlen», erläutert der Vereinsvorsitzende Fred-Olaf Neiße. Danach wären allein 2010 etwa 120 Millionen Euro geflossen.

«Wir kritisieren seit langem die teils enormen Abmahngebühren», sagt Ehrig vom VZBV. «Dabei ist eigentlich laut Gesetz eine Deckelung von 100 Euro vorgesehen.» Im Schnitt lägen die Forderungen aber bei 1000 Euro. «Viele sind von den seitenlangen Briefen eingeschüchtert. Zudem wird den Betroffenen eine Ermäßigung angeboten, wenn sie binnen weniger Tage zahlen. Viele überweisen dann vor Schreck.»

Abmahnungen bekommen auch Personen, deren schlecht oder nicht geschützte WLAN-Anschlüsse von Dritten missbraucht wurden. Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs von 2010 haften die Inhaber dieser Zugänge, wenn Fremde darüber illegal Dateien abrufen.

Abgemahnte sollten sich unbedingt Hilfe bei einem Spezialanwalt holen, rät die Verbraucherzentrale. Mit einer modifizierte Unterlassungserklärung lasse sich schon viel erreichen, sagt Jurist Wachs. «Damit räumt man keine Schuld ein, verpflichtet sich aber in Zukunft keine geschützten Inhalte mehr herunterzuladen.» Oft höre man dann von den Kanzleien nichts mehr - die Forderungen seien plötzlich vergessen. «Das spricht eigentlich für sich.»

Derzeit habe die Abmahnbranche ein «Authentizitätsproblem». Darum komme es jüngst vermehrt zu Klagen. «Damit soll Druck aufgebaut werden, sonst heißt es schnell: Die machen eh' nichts», sagt Wachs.

Rechtsexperten sehen bei dem Thema Handlungsbedarf: Zunächst müssten Ermittlungsverfahren vereinheitlicht und die Höhe der Forderungen festgelegt werden. «Längerfristig muss aber das Urheberrecht erneuert werden - da ist die Politik gefragt», betont der Hamburger Anwalt. IP-Adresse ist eine Art Anschrift

Wer mit seinem Computer ins Internet gehen will, braucht im Netz eine Art Anschrift zum Austausch der Datenpakete - die sogenannte IP-Adresse. Sie besteht aus einer vierteiligen Zahlenkolonne, die vom Provider - dem Anbieter des Internet-Anschlusses - automatisch verteilt wird. In der Regel bekommen Nutzer eine solche Nummer nur zeitlich begrenzt zugewiesen. Meist wechselt sie vom Anwender unbemerkt nach rund 24 Stunden. Experten sprechen darum von einer dynamischen IP-Adresse.

Diese Nummer darf vom Provider wegen der in Deutschland derzeit verbotenen Vorratsdatenspeicherung nur sieben Tage lang aufbewahrt werden. In der Zeit kann bei Gericht ein Beschluss erwirkt werden, um zu einer Adresse den jeweiligen Nutzer mitsamt seiner Kontaktdaten zu ermitteln. Dazu ist ein begründeter Verdacht nötig: Etwa wenn jemand Kinderpornos herunterlädt oder urheberrechtlich geschützte Inhalte wie Musik und Filme illegal über eine Tauschbörse teilt.

Goldpreis erreicht neues Rekordhoch

Focus.de: Der Goldpreis erreichte am Dienstag eine Rekordmarke von 1.900 Dollar. An der Frankfurter Börse stieg der Goldpreis auf 1.910,70 Dollar pro Feinunze. Verantwortlich dafür werden die Weltwirtschaft und die Inflation gemacht.

Trotz der leichten Erholung an den Aktienmärkten hat der Goldpreis am Dienstag erstmals die Marke von 1.900 Dollar übersprungen. Das Edelmetall wurde an der Börse in Frankfurt am Main in der Spitze für 1.910,70 Dollar (1.318,27 Euro) pro Feinunze (etwa 31 Gramm) gehandelt, fiel dann aber wieder etwas zurück. Die Sorgen vor einer Abschwächung der Weltwirtschaft und vor Inflation hatten in den vergangenen Wochen dafür gesorgt, dass der Goldpreis von Rekord zu Rekord getrieben wurde. Der Preis gilt als eine Art Barometer für die Angst der Anleger.

Ministerium sieht keine Altersarmut

Stern.de: Immer mehr Rentner haben einen Job. Im vergangenen Jahr gingen rund 660.000 Menschen zwischen 65 und 74 Jahren noch einer geringfügigen Beschäftigung oder einem Minijob nach. Das sind fast 240.000 mehr als im Jahr 2000.

Immer mehr Rentner gehen einer Erwerbsarbeit nach, um ihre Altersbezüge aufzubessern. Die Zahl der Senioren über 65, die einer geringfügigen Beschäftigung nachgehen, stieg von knapp 417.000 im Jahr 2000 auf fast 661.000 im Jahr 2010, wie aus einer am Montag veröffentlichten Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Linken hervorgeht. Der Anteil der Senioren mit Mini-Jobs an allen Rentnern stieg von 3,0 auf 3,9 Prozent.

Nach Angaben der Linken benötigen auch immer mehr Alte zusätzlich zu ihrer Rente staatliche Grundsicherung. Die Zahl der Grundsicherungsempfänger, bei denen eine Altersrente angerechnet wird, sei seit 2003 um über 113.000 Fälle oder 71,7 Prozent gestiegen. Dazu erklärte das Bundesarbeitsministerium, der Zuwachs seit 2003 sei auf eine bewusste Ausweitung dieser Sozialleistung und deutlich erleichterte Zugangsvoraussetzungen zurückzuführen, wie etwa dem Wegfall des Unterhaltsrückgriffs.

Anstieg "nicht so gravierend"

"Ruhestand war gestern, malochen bis zum Tode heißt heute das Schicksal von immer mehr Rentnern", erklärte der Linken-Rentenexperte Matthias Birkwald. Das sei die "erschreckende Folge einer vollkommen verfehlten Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik". Die Rente müsse wieder den Lebensstandard sichern und zuverlässig vor Armut schützen. Deswegen müssten die Kürzungsfaktoren gestrichen und die Rente ab 67 zurückgenommen werden. Linken-Chefin Gesine Lötzsch bezeichnete die Zahlen vor Journalisten als "Alarmsignal". Sie forderte die Einführung einer Mindestrente.

Die Einführung einer Mindestrente ist für das Bundesarbeitsministerium aber kein Thema, wie eine Sprecherin sagte. Der Anstieg um 0,9 Prozentpunkte sei "nicht so gravierend". Zudem sei die Annahme nicht korrekt, die Erwerbstätigkeit nehme zu, weil die Rentner mit ihren Altersbezügen nicht auskämen. Es gebe vielmehr immer mehr Menschen, die ab 65 freiwillig weiter arbeiten möchten. Ein Anstieg von Altersarmut sei nicht zu erkennen.

Geld von der Oma - Hartz IV gekürzt

Hartz IV, Hartz 4, Arbeitslosengeld II, Geldgeschenk, Großmutter, Bundessozialgericht Kassel, Jobcenter Leipzig
Stern.de: Das Bundessozialgericht fällt heute ein wichtiges Urteil: Eine arbeitslose Mutter soll Hartz IV zurückzahlen, weil die Oma den Enkeln Geld geschenkt hat. Absurd oder rechtens?
Auch Geldgeschenke an Enkel werden bisher auf Hartz IV angerechnet© Arno Burgi/DPA
Zwischen November 2006 und Februar 2007 hat eine Großmutter ihren drei Enkeln jeweils 100 Euro zu Weihnachten und an zwei Enkel je 135 Euro zum Geburtstag aufs Konto überwiesen. Das macht insgesamt 570 Euro. Da die Mutter der damals 6 bis 16 Jahre alten Kinder zu der Zeit Arbeitslosengeld II - im Volksmund Hartz IV genannt - bezogen hat, forderte das zuständige Jobcenter im Landkreis Leipzig 510 Euro zurück. Dagegen hat die Familie geklagt. Nun muss in dritter Instanz das Bundessozialgericht in Kassel den Fall entscheiden.
Das Sozialgericht Leipzig hatte als erste Instanz geurteilt, gemäß der sogenannten Bagatellgrenze dürften 50 Euro nicht als Einkommen berücksichtigt werden. Insgesamt also 250 Euro. Das Jobcenter ging in die Berufung. Das Landessozialgericht Chemnitz gab dem Amt Recht: Die Familie - im Beamtendeutsch die Bedarfsgemeinschaft - habe nach Erlass des Hartz-IV-Bescheids Einkommen erzielt. Denn, so die Begründung, die Großmutter habe den Kindern das Geld zur freien Verfügung gegeben. Damit habe es den gleichen Zweck wie die Grundsicherung, zu der auch Spielzeug oder Kleidung zählten. Auch eine Reduzierung gemäß der Bagatellgrenze lehnte das Landessozialgericht ab. Nun wird der Fall beim obersten deutschen Sozialgericht verhandelt.

"Pures Absurdistan"

"Wer ist denn auch so blöd und lässt sich das überweisen?", kommentiert User Davilexis den Fall im Forum "GMX Meinungen". Und tatsächlich: Hätte die Großmutter ihren Enkeln das Geld in die Hand gedrückt, hätte das Jobcenter das Geldgeschenk schwer nachweisen können. Hartmut Prinz (Name geändert), 55, seit sechs Jahren arbeitslos und ohne Hoffnung, dass sich das jemals ändern wird, sagt: "Bei solchen Schenkungen muss man die Kontonummer von Bekannten angeben."
Hartz-IV-Empfänger und Beratungsstellen kennen viele solcher Fälle der als ungerecht empfundenen Anrechnung von Geschenken oder Gewinnen. Prinz erzählt sogleich von einer Frau, die in einer Radioshow Geld gewonnen hat, das auch sofort angerechnet wurde. Das Jobcenter hörte offensichtlich mit. "Dieses ganze System ist Absurdistan pur", sagt Prinz, in dessen Stimme neben dem Frust - ein Arbeitsangebot des Jobcenters in sechs Jahren - auch Fatalismus mitschwingt. Prinz weist auch darauf hin, dass die Einbehaltung eines solchen Geldgeschenks als Pflichtverletzung gilt. Und kommt es raus, wird Hartz IV gesperrt.

Belastung für betroffene Familien

Das Schlimme an Urteilen wie denen zum Geldgeschenk der aufmerksamen Großmutter sei, dass sie auch eine zerstörerische Wirkung auf Familien entfalten, sagt Frank Steger, Geschäftsführer des Berliner Arbeitslosenzentrums im Evangelischen Kirchenkreis im Gespräch mit stern.de. Die Großmutter habe die Familie ihrer Tochter unterstützen wollen und muss dann mit ansehen, wie die Tochter dafür bestraft wird. "Die Großmutter wollte doch nicht die Staatskasse entlasten. Sie wollte ihrer Tochter und ihren Enkeln etwas Gutes tun. Im Prinzip wird der bestraft, der das offensichtlich tut. Das kann doch nicht gewollt sein." Dem Gesetz nach offenbar schon.
Im Durchschnitt 4,7 Millionen Personen in Deutschland - Männer, Frauen, Kinder - leben derzeit von diesem staatlichen "soziokulturellen Existenzminimum".
Das Urteil des Bundessozialgerichts wird am frühen Nachmittag erwartet.

Montag, 22. August 2011

Depression bei Männern: unerkannt, unterdrückt, unverstanden

Spätestens seit dem Selbstmord von Robert Enke sind Depressionen bei Männern ein Thema. Doch erkannt werden sie immer noch zu selten, auch die Betroffenen sprechen nicht gerne darüber. Hilfe erfahren sie in der ersten Tagesklinik für depressive Männer.

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70.000 Besucher bei „Steinhuder Meer in Flammen“

Rund 70.000 Menschen haben am Wochenende das Fest „Steinhuder Meer in Flammen“ besucht. Allein für Samstag schätzten die Veranstalter die Besucherzahl auf etwa 50.000.
Foto: Rund 70.000 Menschen haben am Wochenende das Fest „Steinhuder Meer in Flammen“ besucht.
Rund 70.000 Menschen haben am Wochenende das Fest „Steinhuder Meer in Flammen“ besucht.

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Rund 660 000 Rentner müssen dazuverdienen

Eine wachsende Zahl von Rentnern muss einem Zeitungsbericht zufolge noch dazu arbeiten oder die staatliche Grundsicherung beantragen, um über die Runden zu kommen.

Immer mehr Rentner kommen nach einem Zeitungsbericht nur mit einem Nebenjob finanziell über die Runden. Im vergangenen Jahr seien rund 660 000 Menschen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren nebenher einer geringfügigen Beschäftigung oder einem Minijob nachgegangen, schreibt die "Saarbrücker Zeitung" (Montag). Im Jahr 2000 habe die Zahl noch 416 000 betragen. Dies gehe aus Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervor. Die Zahl von Rentnern mit kleinen Jobs habe demnach um 58,6 Prozent zugenommen.

400 000 Menschen im Alter über 65 Jahren beantragten und erhielten dem Bericht zufolge 2009 die staatliche Grundsicherung im Alter - ein Zuwachs von 55 Prozent gegenüber 2003, als es nur 258 000 waren.

Der Linken-Abgeordnete Matthias Birkwald, der eine kleine Anfrage zu dem Thema an die Bundesregierung gestellt hatte, sagte der Zeitung: "Ruhestand war gestern, malochen bis zum Tode heißt heute das Schicksal von immer mehr Rentnerinnen und Rentnern." Gering bezahlte Arbeit führe direkt in die Altersarmut. Birkwald forderte, alle Rentenkürzungsfaktoren abzuschaffen, die Rente mit 67 zurückzunehmen und wieder Mindestentgeltpunkte für Langzeitarbeitslose und Niedrigverdiener einzuführen.

Das Sozialministerium kündigte für den Herbst einen "Regierungsdialog Rente" an. Anfang 2012 solle dann ein Gesetzentwurf vorgelegt werden, mit dem das Rentensystem so angepasst werden solle, "dass Armutsgefährdung im Alter nicht zunimmt", teilte das Sozialministerium der "Saarbrücker Zeitung" auf Anfrage mit.

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Freitag, 19. August 2011

Ein Chip wie ein Gehirn

IBM stellt Prozessor mit neuartiger Informationsverarbeitung vor.

Computer werden immer leistungsfähiger, aber an die Fähigkeiten des menschlichen Gehirns reichen sie nicht ansatzweise heran. Die Herausforderung bei der Weiterentwicklung der Computer in diese Richtung liegt darin, Technik und die Erkenntnisse der Gehirnforschung zu verbinden.

Forschern von IBM sind dabei jetzt nach eigenen Angaben einen großen Schritt weitergekommen. Sie stellten Prototypen von Prozessoren vor, die Informationen wie das menschliche Gehirn verarbeiten und sich dadurch deutlich von heutigen Chips unterscheiden.

Bis die Prozessoren es vom Labor in irgendwelche Geräte schaffen, dürfte wohl noch mindestens ein Jahrzehnt vergehen. Es sei aber auch gar nicht so wichtig, was diese Chips jetzt schon könnten, sagt Giulio Tononi, Professor für Psychiatrie von der Universität von Wisconsin, der mit IBM an dem Projekt arbeitete. Viel interessanter sei, wie sie arbeiteten.

Die besondere Eigenschaft der Chips sei, dass sie auch Informationen verarbeiten können, für die sie nicht programmiert wurden. Die Chips sind das Ergebnis von sechsjährigen Forschungen. Zur Finanzierung der Entwicklung steuerte das US-Verteidigungsministerium 41 Millionen Dollar bei. Wie viel Geld von IBM kam, ist nicht bekannt

Quelle: Welt Online

Donnerstag, 18. August 2011

Mundgeruch kann gefährlich sein

Wenn jemand Knoblauch gegessen, Zigaretten geraucht oder Bier getrunken hat, riecht er aus dem Mund. Mit echtem Mundgeruch hat das aber nichts zu tun.
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Halimeter 
Helimeter auf Mundgeruch-Forum     Mundgeruch-Forum
Mundgeruch auf Wikipedia  Chlorgexidin

Mittwoch, 17. August 2011

Frauen demonstrieren gegen sexuelle Gewalt.

Wer ficken will, muss freundlich sein. Die «Schlampen» wollen sich vereinigen. Seit Monaten protestieren sie aufreizend freizügig gegen sexuelle Gewalt. Die Protestwelle geht rund um den Globus und hat jetzt deutsche Großstädte erreicht. Selbst Männer sind dabei - und zeigen viel Haut.

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Montag, 8. August 2011

Zehnmal sagenhafte Orte


Krieg auf dem Arbeitsamt

Körperverletzung und Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und Morddrohungen: Die Wut auf die Harz-IV-Gesetzgebung entlädt sich zunehmend in den Jobcentern. Leidtragende sind die Sachbearbeiter. Der Alltag auf einem Amt in Frankfurt

Tricks zum Abnehmen erfolgreicher als Diäten

US-Verbraucherpsychologen haben auf der Jahrestagung der Amerikanischen Psychologischen Gesellschaft in Washington eine Studie vorgestellt, der zufolge einige einfache Tricks mehr beim Abnehmen helfen können, als umfassende Diäten. Es geht in der Hauptsache darum "sich selbst zu überlisten und alte Lebens- und Essgewohnheiten zu verändern". In den reichen Überschussländern ist auf den Magen kein Verlass mehr.
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